Dialogführung in Zusammenarbeit mit Judith Graefe, Juli 2014

 

Die Architektur des Empfangsgebäudes des historischen Bahnhofs, beauftragt vom Arp Museum Bahnhof Rolandseck.

 

Bahnhof Rolandseck vom Neubau aus gesehenDer Bahnhof Rolandseck, das klassizistische Juwel aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, ist seit Jahrzehnten Ort für berühmte Künstler aus der ganzen Welt – für Musiker, Literaten, Maler und Bildhauer. Ursprünglich war der Bahnhof Endstation einer Privatbahn, die ab Köln verkehrte. Heute noch hält hier jede Stunde ein Nahverkehrszug sowohl in Richtung Koblenz als auch in Richtung Köln.

Der Bahnhof Rolandseck von Emil Hermann Hartwich (1801-1879) wurde 1856 vollendet. Er gilt heute als bedeutendes Kulturdenkmal der rheinischen Kunstgeschichte und des frühen deutschen Eisenbahnbaus. Die umlaufenden gusseisernen Aussichtsgalerien sind markante Zeugnisse des rheinischen Eisenkunstgusses.

Hier, wo der Reisende des 19. Jahrhunderts von der Bahn in das Rheinschiff oder die Kutsche umstieg, sind Königin Viktoria von England, Kaiser Wilhelm II. und Reichskanzler Bismarck zu Gast gewesen. Heinrich Heine, Ludwig Uhland, Karl Simrock, die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm sowie Friedrich Nietzsche kehrten ein und wurden von der rheinischen Landschaft und Sagenwelt zu Gedichten, Liedern und Märchen inspiriert.

Johannes Brahms, Clara Schumann und Franz Liszt gaben hier Konzerte. George Bernhard Shaw verlegte die Szene eines Theaterstücks hierher. Der junge Guillaume Apollinaire, der während der Spaziergänge auf den Terrassen des Bahnhofs Rolandseck einer jungen Engländerin, Annie Playden, seine Liebe gestand, dessen stürmisches Liebeswerben aber ungehört blieb, schrieb in Rolandseck einen Großteil seiner in Deutschland entstandenen Gedichte.

Dieses Mal soll dem kreativen Flair des Ortes kontemplativ-entschleunigt nachgespürt werden.

 

Links zum Bahnhof Rolandseck:

http://arpmuseum.org/museum/unser-haus/architektur.html

http://www.bouvier-verlag.de/?autor_id=130