Außer der Reihe: Analyse This!#Psycharter – Gregor Schneider
Kunsthistorikerin und Psychologe im Dialog, Dezember 2016 bis Februar 2017
In der Ausstellung „Gregor Schneider – Wand vor Wand“ in der Bundeskunsthalle Bonn.
Außer der Reihe möchten wir Sie an dieser Stelle über eine Themenführung informieren, die Frau Dr. Birnfeld und der Psychologe Björn Zwingmann – einige von Ihnen kennen ihn aus Veranstaltungen des „entschleunigten Blicks“ – gemeinsam anbieten.
Den Rahmen bietet die Ausstellung „Wand vor Wand“ mit Arbeiten von Gregor Schneider, der zu den international bedeutenden Kunstlern zählt und als Meister unheimlicher, nahezu klaustrophobischer Rauminszenierungen gilt. Inzwischen ist ein umfangreiches Werk räumlicher Konstruktionen entstanden, wobei alltägliche Orte irritierend, fremd und zuweilen verstörend wirken.
Denken in Räumen – Die Kunst des Gregor Schneider
Kunstbetrachtung im Dialog, Dezember 2016
In der Ausstellung „Gregor Schneider – Wand vor Wand“ in der Bundeskunsthalle Bonn.
„Häuser spiegeln unser Seelenleben. Und sie werden geschrieben wie Bücher. Häuser begreife ich wie Skulpturen. Es ist eine große Skulpturensammlung, die sich über die Stadt verteilt. Vergessen Sie nicht, ich bin Bildhauer. Ich denke dreidimensional und konkret.“
Gregor Schneider im art-Magazin, Dez. 2014
Anläßlich der Biennale 2001 transportierte Gregor Schneider (*1969) vierundzwanzig Räume mit einem Gewicht von 150 Tonnen von seiner Heimatstadt Rheydt in den Deutschen Pavillon nach Venedig. Vier Jahre später plante er einen schwarzen Kubus auf dem Markusplatz – Assoziationen an die Kaaba inklusive.
Spielt keine Rolle! – Bühnenreife Kunstbetrachtung im Arp Museum
Kunstseminar „Der entschleunigte Blick“, November 2016
In den Ausstellungen „Bühnenreif 1. Akt“ und „Bühnenreif 2. Akt – Auf der Bühne des Bildes“ im Arp Museum Bahnhof Rolandseck.*
Dada klingt nach. Oder vielmehr: Dada rumort weiter! Das „Cabaret Voltaire“ als Bühne, Geburtshöhle der Dadaisten und Proklamationsfläche neuer Ideen wird der Ausgangspunkt einer vielgestaltigen Inszenierung im Arp Museum Bahnhof Rolandseck sein.
Zwischen der Bühne als Aktionsraum und dem Bild als Bühne werden wir miteinander in einen Dialog treten und uns anhand ausgewählter Positionen der Gegenwartskunst und an Beispielen aus der Kunstgeschichte dem vielschichtigen Phänomen der „darstellenden Kunst“ und ihrer Parallelen zu künstlerischen Inszenierungen widmen.
„Grosse Geister“ im Kunstmuseum Bonn: Andreas Gursky und Imi Knoebel
Dialogführung „Der entschleunigte Blick“, Oktober 2016
In der Sammlungspräsentation „Grosse Geister“ im Kunstmuseum Bonn, beauftragt vom Augustinum Bonn.
Andreas Gursky und Imi Knoebel – barocke Photographie und minimalistische Kunst. Ist doch OFFEN SICHTLICH – oder?
Doch wie gehen wir mit Gurskys bildlicher Fülle um. Als Großformate erregen Sie schon aufgrund ihrer Präsenz Aufmerksamkeit, springen gewissermaßen aus dem Rahmen gewohnten Bilderkonsums.
EchtZEIT – Die Kunst der Langsamkeit
Kunstseminar „Der entschleunigte Blick“, August 2016
Im Kunstmuseum Bonn in der Ausstellung „EchtZEIT“.
„Wir haben Hunderte von Namen zu diesem uferlosen, existenziell philosophischen Thema gesammelt.“
Stefan Berg, Intendant des Kunstmuseum Bonn im General-Anzeiger vom 23. November 2015
…und doch sind wir optimistisch, in der Nähe des rettenden Ufers zu bleiben – an Bord des „entschleunigten Blicks.“
Wenn das Kunstmuseum Bonn einer Ausstellung den Titel EchtZEIT gibt, werden wir automatisch aufmerksam. Lautet der Untertitel dann auch noch „Die Kunst der Langsamkeit,“ wissen wir, dass das unser Thema ist.
Der Sound der Revolte – Die Entwicklung neuartiger Musik im Umfeld des Dada
Kunstseminar zur Themenreihe „Resonanz#Dissonanz“, Juli 2016
Im Arp Museum Bahnhof Rolandseck anläßlich der Ausstellung „Genese Dada“.*
„Dada kann als die erste Kunstform angesehen werden, die konsequent multimedial, performativ, transdisziplinär und international vorging.“
Dieter Mersch 2016 im Katalog „Genese Dada“
Diese Einschätzung inspiriert zum Experiment. Ausgehend von einer besonderen Werkauswahl möchten wir Sie zu einem etwas anderen Dialog einladen. Hierzu begeben wir uns nach Zürich, während des Ersten Weltkriegs Exilstätte zahlreicher Künstler, unter ihnen Maler und Komponisten.
Die zeitspezifischen Rahmenbedingungen – der Krieg scheint die Welt zu zerreissen – schlagen sich im Schaffen der Künstler nieder. Ästhetische Entwicklungen vollziehen sich dabei nie exklusiv nur in einer Kunstgattung, sondern zeigen sich immer auch in parallelen Entwürfen der anderen Künste.
Außer der Reihe: Juergen Teller – Enjoy your life!
Lehrerfortbildung, Juni 2016
Konzept und Materialzusammenstellung von Olaf Mextorf, beauftragt von der Bundeskunsthalle Bonn.
Außer der Reihe möchte ich an dieser Stelle einige Hintergrund-Informationen weitergeben, wie sie für Lehrer bereitgestellt werden, die beabsichtigen, mit ihren Schülern in die Bundeskunsthalle zu kommen.
Gerade aktuelle Positionen zeitgenössischer Kunst stellen für Schüler, Lehrer und uns Kunstvermittler erfahrungsgemäß eine besondere Herausforderung dar, denn unsere Zeitgenossenschaft beinhaltet Offenheit, Unsicherheit, wenn nicht gar Verunsicherung gegenüber ungewohnten Konzepten, neuen Materialien und Darstellungsmodi, sowie unkonventionellen Sichtweisen.
Als außerschulischer Lernort bietet die Bundeskunsthalle mit seinen herausragenden Ausstellungen den Rahmen für einen anregend-kritischen Gedankenaustausch, der im Idealfall gemeinsam mit den Schülern dialogbasiert umgesetzt wird.
„Grosse Geister“ im Kunstmuseum Bonn: Emil Schumacher und Sigmar Polke
Dialogführung „Der entschleunigte Blick“, Juni 2016
In der Sammlungspräsentation „Grosse Geister“ im Kunstmuseum Bonn, beauftragt vom Augustinum Bonn.
Wir müssen reden. Worüber? Über den Stellenwert und die Berechtigung von gegenständlicher und ungegenständlicher Malerei. Warum? Um sicher zu gehen, dss sich etwas getan hat.
Denn vorbei ist hoffentlich die Zeit, als ein SPD-Ratsmitglied der Stadt Hagen – was die Mitglieder anderer Fraktionen dachten, wäre noch zu recherchieren – sich bemüßigt fühlte, zum Werk Emil Schumachers, des vielleicht berühmtesten Maler der Stadt, folgendes zu bemerken: „Der soll sich seine Bilder doch zu Hause über die Kartoffelkiste hängen.“
Wertschätzung klingt anders. Emil Schumacher wird mit seiner vom Informel und Tachismus beeinflussten Malerei eine der beiden Positionen sein, mit der wir uns intensiv auseinandersetzen wollen.
Der andere Künstler ist Sigmar Polke. Sie wissen schon: Der gesagt hat „Höhere Wesen befahlen: rechte obere Ecke schwarz malen.“
Die Monumentalität des Einfachen – Skulpturen für eine moderne Welt
Öffentliche Dialogführung zur Themenreihe „Kunst im Zeichen der Frau“, Mai 2016
In der Ausstellung „Barbara Hepworth – Sculpture for a Modern World“ im Arp Museum Bahnhof Rolandseck.*
Barbara Hepworth (Wakefield 1903 – 1975 St. Yves) gehört zu den bedeutendsten Künstlerinnen Großbritanniens, will aber bei uns noch neu entdeckt werden – 50 Jahre nach ihrer letzten monographischen Ausstellung in Deutschland. Anlass genug, ihr Werk anhand ausgewählter Beispiele wie gewohnt „entschleunigt“ in den Blick zu nehmen. Dabei werden wir sehen, wie sehr die Entwicklung ihres Werkes von intensiver Naturbeobachtung geprägt wurde, werden ihre Künstlerfreunde, Ehemänner und Anreger kennenlernen und dabei eine einzigartige künstlerische Position erleben, die Barbara Hepworth zu recht zu einer „britischen Nationalheiligen“ macht.
Das Arp Museum ehrt die Bildhauerin jetzt mit einer großen Retrospektive, entwickelt in Zusammenarbeit mit der Tate Gallery London und dem Kröller-Müller Museum in Otterloo.
Themenreihe 2016: Kunst im Zeichen der Frau
Bereits im Jahr 2013 haben wir uns in der Seminarreihe Eva und kein Ende… – „Faszination Frau“ in der bildenden Kunst mit der Rolle der Frau in der bildenden Kunst auseinandergesetzt und sind dabei bis in die Gegenwart vorgestoßen.
http://der-entschleunigte-blick.de/eva-und-kein-ende-faszination-frau-in-der-bildenden-kunst/
Ein Reigen interessanter Ausstellungen bietet uns in 2016 die Möglichkeit, diese Reihe jetzt fortzusetzen.
Januar
Mit Ceal Floyer haben wir Anfang Januar im Kunstmuseum Bonn bereits eine anregende Position in den Blick genommen und sind dabei intensiv mit der eigenen zeitgebundenen Wahrnehmung konfrontiert worden.
http://der-entschleunigte-blick.de/ceal-floyer-kunstmuseum-bonn/
Einer der sicherlich sperrigsten Positionen deutscher Nachkriegskunst, die der Konzeptkünstlerin Hanne Darboven, werden wir uns in der Bundeskunsthalle im Rahmen einer öffentlichen Dialogführung annähern. Ihr großes Thema ist die künstlerische Erfahrbarmachung von Zeit.
http://der-entschleunigte-blick.de/hanne-darboven-2/
Ein besonderes Format können wir im Kölner Museum für Ostasiatische Kunst anbieten, wo wir uns intensiv mit dem Werk der in Japan geborenen Künstlerin Leiko Ikemura auseinandersetzen werden. Ihre Bilder- und Gestaltwelten reflektieren traumartige Suchbewegungen – schwebend, springend, taumelnd – in einen Kosmos ewigen Werdens und Vergehens.
http://der-entschleunigte-blick.de/kirschblueten-waren-ein-no-go-leiko-ikemura/
Februar
„Sie malte und lebte leidenschaftlich“ war an in einer Ausstellungsbesprechung zu lesen. „Saufen und vögeln wie ein Kerl, rüde Umgangsformen und eine obszöne Ausdrucksweise“ in einer anderen. Es geht um die amerikanische Malerin des abstrakten Expressionismus Joan Mitchell, deren Werk derzeit im Museum Ludwig in Köln zu sehen ist.
http://der-entschleunigte-blick.de/joan-mitchell-im-museum-ludwig/
März
Spannungszustände charakterisieren ihr Werk. Mal zwischen Punk und Pop-Kultur, mal – wie in der Bundeskunsthalle zu sehen – zwischen Architektur und Skulptur. In der Bundeskunsthalle werden wir uns jetzt mit Isa Genzkens Definition von Skulptur im öffentlichen Raum befassen
http://der-entschleunigte-blick.de/isa-genzken-modelle-fuer-aussenprojekte/
April
Die traut sich was, Jackson Pollock zu zitieren. Aber was führte Susanne Paesler damit im Schilde, wenn sie künstlerischen Handschriften zu Mustern destilliert, wenn sie eine geometrische Formensprache zu kultivieren scheint oder aber Kunst, Kunsthandwerk und Design in einen Austausch treten lässt?
Garten – Landschaft – Natur: Die Parkomanie des Hermann Fürst von Pückler-Muskau
Kunstseminar zur Themenreihe „Lebens(t)räume“, Mai 2016
In der Ausstellung „Parkomanie – Die Gartenlandschaften des Fürsten Pückler“ und auf dem Dach der Bundeskunsthalle Bonn.
Waren bis vor kurzem nur einzelne kahle Bäume auf dem Dach der Bundeskunsthalle zu sehen, so ist jetzt bereits eine der Hauptattraktionen der „Parkomanie-Ausstellung“ zugänglich. Seit dem 22. April ist das Dach der Bundeskunsthalle zu einem begehbaren Gartenreich im Frühjahrsfloor geworden. Hier wird ein genialer Gartenkünstler wiederentdeckt: Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785–1871), eine der schillerndsten Persönlichkeiten seiner Zeit.
Für uns bietet sich dadurch im Wonnemonat Mai die reizvolle Möglichkeit der Annäherung an ein faszinierndes Gebiet der Kunstgeschichte, denn mehr als nur ein Ort des Müßigganges waren die Gärten Europas immer auch komplexe Gesamtkunstwerke, Gestalt gewordene Philosophie.
Mythos Bauhaus – Anspruch und Wirklichkeit
Kunstseminar zur Themenreihe BAUHAUS+PLUS, April 2016
In der Ausstellung „Das Bauhaus. Alles ist Design“ in der Bundeskunsthalle Bonn.
Der Anspruch, den der Ausstellungstitel „Alles ist Design“ transportiert, ist tatsächlich idealistisch ähnlich weit gefasst, wie der von Walter Gropius, der 1919 das „Staatliche Bauhaus“ gründete. Denn Gropius und seinen Mitstreitern ging es ausser um die Gestaltung alltäglicher Dinge auch um eine gesellschaftliche Umgestaltung.
So stellen sich schon bald eine Reihe von Fragen, die wir uns in der Ausstellung beantworten wollen. Am Anfang mag die Unterscheidung von Gestaltung und Design stehen.
Muster der Moderne – von Burlington zu Pollock
Kunstseminar zur Themenreihe „Kunst im Zeichen der Frau“, April 2016
In der Ausstellung „Susanne Paesler“ im Kunstmuseum Bonn.
Die traut sich was, Jackson Pollock zu zitieren. Aber was führte Susanne Paesler damit im Schilde, wenn sie künstlerischen Handschriften zu Mustern destilliert, wenn sie eine geometrische Formensprache zu kultivieren scheint oder aber Kunst, Kunsthandwerk und Design in einen Austausch treten lässt?
ZEITPUNKT. (2) – Museum Morsbroich von Schließung bedroht
März 2016
Ja, ja! Es ist einmal wieder so weit. Kunst und Kultur rechnen sich nicht. Dieses Mal hat es die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG im Auftrag der „Gemeindeprüfungsanstalt NRW“ herausgefunden. Und dieses Mal geht es um Leverkusen, dessen Verschuldung in 2015 mit € 3323,- pro Kopf allerdings noch unter dem landesweiten Durchschnitt von € 3524,- pro Kopf lag.
Die Rose, der Vollmond und die Zukunft der Welt – Isa Genzkens Nachdenken über Skulptur
Kunstseminar zur Themenreihe „Kunst im Zeichen der Frau“, März 2016
In der Ausstellung „Isa Genzken – Modelle für Außenprojekte“ in der Bundeskunsthalle Bonn.
Isa Genzken hat in über vierzig Jahren eine sehr eigenständige und unverwechselbare künstlerische Position entwickelt, die Verbindungen schafft zwischen Minimalismus und Konzeptkunst, zwischen Pop Art und „objet trouvé“.
Die Ausstellung in der Bundeskunsthalle fokussiert ihr Werk auf realisierte und geplante Außenprojekte und gibt uns die Möglichkeit des beobachtenden Nachdenkens über räumliche Zusammenhänge in einer städtischen Wirklichkeit.
„Grosse Geister“ im Kunstmuseum Bonn: Thomas Schütte und Corinne Wasmuht
Dialogführung „Der entschleunigte Blick“, März 2016
In der Sammlungsneupräsentation „Grosse Geister“ im Kunstmuseum Bonn, beauftragt vom Augustinum Bonn.
Wieder einmal bietet das Kunstmuseum Bonn uns die Möglichkeit „entschleunigt“ neue Entdeckungen zu machen, denen wir uns im bewährten Dialog annähern werden.
Ausgangspunkt ist dieses Mal die imposante Figurengruppe „Grosse Geister“ von Thomas Schütte, nach der die derzeitige Sammlungspräsentaion auch benannt ist. Beschreibend und „Merkwürdigkeiten“ beobachtend werden wir uns diesen eindrucksvoll-fremdartigen Wesen – eine nicht eindeutig zu definierende Kreuzung aus Sternenkriegern und Michelin-Männchen – nähern.
Höllenlärm wunderlicher Phantasten – das Lachen der Dadaisten
Öffentliche Dialogführung „Der entschleunigte Blick“, Februar 2016
In der Ausstellung „Genese Dada“, beauftragt vom Arp Museum Bahnhof Rolandseck.*
„Das Publikum um uns schreit, lacht und schlägt die Hände über dem Kopf zusammen.“ – Ja! Ein Stück weit lachten sie den Krieg weg und machten sich stark, um „über den Krieg und die Vaterländer hinweg an die wenigen Unabhängigen [zu] erinnern, die andere Idealen leb[t]en.“ Es war Hugo Ball, Mitbegründer des Dadaismus, der 1916 Dada zur Weltseele erklärte – mitten in einem Europa, in dem der 1. Weltkrieg tobte.
Welche Bedeutung hatte Dada? Gibt es Parallelen bis in die Gegenwart? Fragen, denen wir konzentriert „entschleunigt“ nachgehen wollen in der Ausstellung „Genese Dada“, die das Arp Museum gemeinsam mit dem „Cabaret Voltaire“, der Keimzelle des Dadaismus, entwickelt hat.
„Es ist das Ungefähre, was mich anzieht…“ – Bernard Schultze aus dem Blickwinkel der Kunstpsychologie
Kunstseminar zur Themenreihe „Aus dem Blickwinkel der Kunstpsychologie“, Februar 2016
In der Ausstellung „Ein heller Hauch, ein funkelnder Wind – Bernard Schultze zum 100. Geburtstag“ im Arp Museum Bahnhof Rolandseck.*
Das Innere nach außen kehren: Mal gewaltig, mal verspielt, immer abgründig und doch mit einem gefühlten Augenzwinkern.
In der frühen Schaffensphase des Informel-Vertreters Bernard Schultze (1915 – 2005) erheben sich zunächst dunkel-modrige Farbgebilde plastisch von der Leinwand, wölben sich dem Betrachter entgegen, mutieren dann zu eigenständigen, fein ausziselierten, organischen, dreidimensionalen Skulpturen, die dann großformatig in schieren Farbexplosionen auf die Leinwand zurückkehren um letztendlich – nicht minder großformatig – zu einem minutiös durchkomponierten Chaos in schwarz-weiß zu werden.
Von Kontrolle und Energie – von Achtsamkeit und Selbstvergessenheit: Joan Mitchell
Kunstseminar zur Themenreihe „Kunst im Zeichen der Frau“, Februar 2016
Anläßlich der Ausstellung „Joan Mitchell – Retrospective: Her Life and Paintings“ im Museum Ludwig in Köln.
„Malerei hört niemals auf; sie ist das Einzige, was zugleich andauert und unbewegt ist. […] Die Malerei ist ein Ort der Ruhe.“
Joan Mitchell, 1986
Wer sie bisher nicht kannte, MUSS sie kennen lernen: Die große amerikanische Malerin Joan Mitchell (1925-1992). Ihre bisweilen wandfüllenden Bilder in hellen, leuchtenden Farben bringen Licht in den grauen Winter. „Ich mag das Licht des Tages und die Zeit der Nacht“, sagte sie und arbeitete nachts, oft bei lauter klassischer Musik.
Bilder werden Welten – Leiko Ikemura aus dem Blickwinkel der Kunstpsychologie
Kunstseminar zur Themenreihe „Aus dem Blickwinkel der Kunstpsychologie“, Januar 2016
Anläßlich der Ausstellung „Leiko Ikemura – All about Girls and Tigers“ im Museum für Ostasiatische Kunst in Köln.
„Kirschblüten waren ein No-Go!“
Der Tagesspiegel, 26.08.2015
Leiko Ikemuras Bilder- und Gestaltwelten reflektieren traumartige Suchbewegungen – schwebend, springend, taumelnd bannen uns die Werke der japanisch-stämmigen Künstlerin und führen in einen Kosmos ewigen Werdens und Vergehens, Zerbrechens und Neu-Zusammensetzens und damit nicht zuletzt – zu uns selbst.
Außer der Reihe: Isa Genzken – Modelle für Außenprojekte
Lehrerfortbildung, Januar 2016
Konzept und Materialzusammenstellung von Olaf Mextorf, beauftragt von der Bundeskunsthalle Bonn.
„Ich will mit meinen Skulpturen keinen Raum wegnehmen. Ich gebe Raum dazu.“
Isa Genzken
Außer der Reihe möchte ich an dieser Stelle einige Hintergrund-Informationen weitergeben, wie sie für Lehrer bereitgestellt werden, die beabsichtigen, mit ihren Schülern in die Bundeskunsthalle zu kommen.
Gerade aktuelle Positionen zeitgenössischer Kunst stellen für Schüler, Lehrer und uns Kunstvermittler erfahrungsgemäß eine besondere Herausforderung dar, denn unsere Zeitgenossenschaft beinhaltet Offenheit, Unsicherheit, wenn nicht gar Verunsicherung gegenüber ungewohnten Konzepten, neuen Materialien und Darstellungsmodi, sowie unkonventionellen Sichtweisen.
ZEITPUNKT. (1) – Handball-Europameisterschaft? Der „entschleunigte Blick“? Architektur!
Januar 2016
Die sogenannte „Jahrhunderthalle“ in Breslau (seit 2006 UNESCO-Weltkulturerbe), in der die diesjährige Handball-Europameisterschaft ausgetragen wird, gehört zu den Ikonen der klassischen Architektur-Moderne. 1911 bis 1913 nach einem Entwurf von Max Berg (1870 – 1947) errichtet, ermöglichte der Einsatz von Stahlbeton eine Konstruktion mir einem Durchmesser von 65 Metern.
„Vorsicht Stufe!“ – Fallstricke des Alltäglichen: Ceal Floyer
Kunstseminar zur Themenreihe „Kunst im Zeichen der Frau“, Januar 2016
Anläßlich der Ausstellung „Ceal Floyer“ im Kunstmuseum Bonn.
Uups? Seit wann verkauft denn das Kunstmuseum Bonn seine Bilder? Vielleicht seit es hier reinregnet? Da hängen doch Wassertropfen…?
„Sehr witzig!“ mag der eine oder die andere hier denken – und das trifft es fast. Ironie und Humor mögen zunächst irritieren, funktionieren aber gleichzeitig als Türöffner für eigene Gedanken, abgeleitet aus der behutsamen Beoabachtung mit „entschleunigtem Blick“.
Das Kunstmuseum Bonn ermöglicht uns mit der ersten Überblicksausstellung der etwas anderen, in Berlin lebenden britischen Konzeptkünstlerin Ceal Floyer (*1968) eine Auseinandersetzung mit den oft geschmähten Alltäglichkeiten.