Lehrerfortbildungen, März 2018

 

Bundeskunsthalle Bonn in der Ausstellung „Deutschland ist keine Insel – Sammlung Zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland. Ankäufe von 2012 bis 2016“

 

Informationen zur Ausstellung „Deutschland ist keine Insel – Sammlung Zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland“ in der Bundeskunsthalle.

Ankündigungstext der Bundeskunsthalle:

Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von Werken, die innerhalb der letzten fünf Jahre von einer Fachkommission für die Sammlung der Bundesrepublik Deutschland angekauft worden sind; darunter sind Arbeiten von namhaften und jungen Künstlerinnen und Künstler zu sehen. Deutschland ist keine Insel trägt der im zeitgenössischen Kontext relevanten Sammlung des Bundes Rechnung und veranschaulicht, wie historische und aktuelle Entwicklungen, kollektive Sehgewohnheiten oder Hinterfragungen von Bildkonstruktionen künstlerisch und modellhaft umgesetzt werden.

Die Auswahl der Werke macht deutlich, dass die gegenwärtigen künstlerischen Ausdrucksformen eine breite Palette an Techniken und Medien umfassen – von raumgreifenden Installationen, Zeichnung, Malerei und Skulptur bis hin zu Fotografie, Video und akustischen Arbeiten.

 

Fortbildung für Lehrer/-innen, Referendare, Referendarinnen und Dozent(inn)en
Mittwoch, 14. März, 17–19 Uhr
Freitag, 16. März, 16–18 Uhr

In den ersten 30 Minuten werden die Workshop-Räume und die kreativ-praktischen Angebote zur Ausstellung kurz vorgestellt. Der zweite Teil der Fortbildung beinhalt et einen Besuch der Ausstellung (90 Minuten) mit einer historisch-kunsthistorischen Einführung.
Mit Olaf Mextorf (Kunstvermittler) und Katharina Jahnke (Künstlerin und Kunstvermittlerin)

 

Informationen zur Ausstellung
„Deutschland ist keine Insel“ Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland Ankäufe von 2012 bis 2016
„Deutschland ist keine Insel“ – dieses Zitat wird niemandem bewusst zugeordnet, wurde und wird doch von verschiedenen Persönlichkeiten in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet. Deutlich ist jedoch, dass mit der Ausstellung der multikulturelle Ort ‚Deutschland‘ beschrieben werden soll, ein Ort, an dem alle willkommen sind. Und ein Ort, an dem sich alle Künste interdisziplinär entwickeln können. Kunst sucht häufig die Konfrontation mit tradierten Sichtweisen und Vorstellungen und öffnet damit Freiräume, die uns auch zu größerer Toleranz, Offenheit und zur Reflexion auffordern. Sie braucht keinerlei gesellschaftlichen Konsens, keinerlei Abstimmung, sondern ist in erster Linie frei. Politisch aber ist sie dennoch, und gesellschaftsfördernde Kraft wohnt ihr ebenfalls inne, besonders wenn sie sich auf ihre Freiheit und ihren Eigensinn beruft. Nur so kann sie Diskurse auslösen, Anstöße geben, Aufmerksamkeit und Nachsinnen einfordern.
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von 81 künstlerischen Positionen der insgesamt 172 Werke, die innerhalb der letzten fünf Jahre für circa 1,7 Millionen Euro von einer Fachkommission für die Sammlung der Bundesrepublik Deutschland angekauft worden sind. Sie einte u.a. die Frage: „Welche Kunstwerke nehmen in besonderem Maße auf unsere Gesellschaft Bezug und können jetzt und in Zukunft Auskunft über den Zustand unserer deutschen Gegenwart erteilen?“
Ankaufskommission 2012–2016: Stephan Berg, Kunstmuseum Bonn+Susanne Gaensheimer, Stiftung Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf+Anette Hüsch, Kunsthalle zu Kiel+Matthias Mühling, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München+Svenja von Reichenbach, Deutsche Bank KunstHalle, Berlin
Für die Konzeption der Ausstellung waren Begriffe und Kategorien wie politische und gesellschaftliche Bedeutung, Bildästhetik oder Medienreflexionen maßgeblich. Sie geht der Frage nach, welchen Stellenwert formale, ästhetische Überlegungen, politische oder institutionskritische Botschaften, reine Narrationen oder populär-kulturelle Haltungen im Zusammenhang einer konzeptuellen und gesellschaftsrelevanten Kunst einnehmen. „Deutschland ist keine Insel“ trägt der im zeitgenössischen Kontext relevanten Sammlung des Bundes Rechnung und veranschaulicht, wie historische und aktuelle Entwicklungen und Tendenzen, kollektive Sehgewohnheiten oder Hinterfragungen von Bildkonstruktionen künstlerisch und modellhaft umgesetzt werden.
Die Auswahl der Werke gibt einen guten Überblick über die aktuelle Kunstproduktion und macht deutlich, dass die gegenwärtigen künstlerischen Ausdrucksformen eine breite Palette an Techniken und Medien umfassen – von raumgreifenden Installationen, Zeichnung, Malerei und Skulptur bis hin zu Fotografie, Video und akustischen Arbeiten.
Ein Blick auf die Namen der Künstlerinnen und Künstler offenbart die Vielfalt zeitgenössischer Kunst, die sich aus dem Pluralismus der Kulturen, Weltanschauungen, Religionen und Lebensweisen in unserer Gesellschaft bildet:
Franz Ackermann+Georges Adéagbo+Horst Ademeit+Saâdane Afif+Nevin Aladağ+Kader Attia+Monika Baer+Nairy Baghramian+Rosa Barba+Victoria Binschtok+Shannon Bool+Matti Braun+Andrea Büttner+Nina Canell+Vajiko Chachkhiani+Clegg&Guttmann+ Daniel Gustav Cramer+Natalie Czech+Paul Czerlitzki+Sebastian Dacey+Simon Denny+Thea Djordjadze+Jürgen Drescher+Jimmie Durham+Hedwig Eberle+Jan Paul Evers+Helen Feifel+Ceal Floyer+Carsten Fock+Isa Genzken+Douglas Gordon+Asta Gröting+Petrit Halilaj+Flaka Haliti+Toulu Hassani+Jörg Herold+Olaf Holzapfel+Sofia Hultén+Anne Imhof+Annette Kelm+Daniel Knorr+Seb Koberstädt+Jutta Koether+Jürgen Krause+Alicja Kwade+Klara Lidén+Jonas Maas+Antje Majewski+Ján Mančuška+Rémy Markowitsch+Michaela Melián+Rabih Mroué+Michael Müller+Olaf Nicolai+Emeka Ogboh+Henrik Olesen+Michael Pfrommer+Wolfgang Plöger+Charlotte Posenenske+Bettina Pousttchi+Ricarda Roggan+Adrain Sauer+Max Schaffer+Santiago Sierra+Timur Si- qin+Kathrin Sonntag+Juergen Staack+Dirk Stewen+Hito Steyerl+Ignacio Uriarte+Marcel van Eeden+Erik van Lieshout+Jeronimo Voss+Claudia Wieser+Lily Wittenburg+Ruth Wolf- Rehfeldt+Haegue Yang+Tobias Zielony+David Zink Yi+Zinny/Maidagan+Thomas Zipp
Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle in Zusammenarbeit mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).
Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland
Gegründet 1970, hat die Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland das Ziel, die künstlerische Entwicklung in Deutschland zu dokumentieren. Initiiert wurde die Sammlung vom damaligen Bundeskanzler Willy Brandt. Er griff damit eine Idee des Künstlers und Vorsitzenden des Deutschen Künstlerbundes, Georg Meistermann, auf. Nachdem die Sammlung zunächst unter der Obhut des Bundesinnenministers stand, wird sie heute von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert und verwaltet.
Letztere entscheidet über die Ankäufe aufgrund der Empfehlungen einer unabhängigen Kommission von Fachleuten, deren fünf Mitglieder jeweils für fünf Jahre berufen werden. Es gibt keine festgeschriebenen oder gar staatlichen Kriterien für die Arbeit der Ankaufskommission. Die Auswahl obliegt ausschließlich einer dem Werk innewohnenden Qualität, dem Gedanken einer Vielfalt künstlerischer Positionen, der ausgewiesenen fachlichen Kompetenz der Ankaufskommission und der möglichen Bedeutung für die Bürger. Diese Vorgehensweise unterstreicht den lebendigen, demokratischen und dialogischen Charakter der Sammlung. Sie ist nach musealen Gesichtspunkten aufgebaut und dokumentiert das künstlerische Schaffen und damit die Entwicklung der zeitgenössischen Kunst in der Bundesrepublik Deutschland seit 1945. Es ist eine Sammlung, die der Verantwortung für unsere Geschichte Realität und Bedeutung verleihen möchte. Zugleich werden durch die Ankäufe in Deutschland lebende zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler individuell gefördert. Hinter dieser Entscheidung stand und steht die Erkenntnis, dass die bildende Kunst in jeder demokratischen Gesellschaft eine wesentliche Rolle spielt. Spätestens seit der Wiedervereinigung und der Etablierung Berlins als deutsche Hauptstadt und globale Kunstmetropole hat sich der deutsche Kunstbetrieb so rasant internationalisiert, dass heute statt von ‚deutscher Kunst‘ nur mehr von ‚Kunst aus Deutschland‘ oder ‚Kunst in Deutschland‘ gesprochen werden kann, wenn man der Situation gerecht werden will. Insofern – auch darauf spielt der Ausstellungstitel „Deutschland ist keine Insel“ an – spiegelt sich in der Ankaufspolitik zumindest der letzten beiden Dekaden auch eine Globalisierungsentwicklung wider, für die ein Denken und Handeln in rein nationalen Grenzen nicht sinnvoll ist.
Die Sammlung umfasst heute – 47 Jahre nach ihrer Gründung – rund 1750 Werke aus allen Bereichen der zeitgenössischen Kunst. Sie bietet daher einen facettenreichen Überblick und repräsentiert die Fülle und Vielfalt ästhetischer Positionen deutscher und in Deutschland lebender Künstlerinnen und Künstler, wobei Film, Video und Fotografie nach und nach gleichberechtigt neben die klassischen Gattungen Malerei, Zeichnung und Skulptur getreten sind.
Es gibt, neben der umfassenden Datenbank im Internet, keinen festen Ort, an dem die Sammlung präsentiert wird. Die Werke werden an öffentliche Institutionen, Bundesorgane, Bundesministerien, deutsche Botschaften im Ausland, aber auch an zahlreiche Museen ausgeliehen, und die Bundeskunsthalle zeigt regelmäßig Ausstellungen mit Werken aus der Sammlung: 1995 Kunst in Deutschland, 2003 actionbutton (im Hamburger Bahnhof, Berlin) 2008 Visite, 2013 Nur hier und nun 2018 „Deutschland ist keine Insel“.

 

Links:

http://www.bundeskunsthalle.de/ausstellungen/sammlung-des-bundes.html

http://www.bundeskunsthalle.de/presse/pressebilder/pressebilder-deutschland-ist-keine-insel.html

http://www.kunstsammlung-bund.de/kunstdatenbank/3_Ankaufkommision/Archiv/2012-2016/archiv_2012-2016_node.html

https://www.ksta.de/kultur/ausstellung-die-kunst-ist-ein-einwanderungsland-29834984

https://vimeo.com/260204104

http://m.dw.com/de/deutschland-ist-keine-insel-die-kunstsammlung-des-bundes/g-42872155

https://www.waz.de/kultur/kunst-aus-der-bunten-republik-deutschland-id213666161.html