Kunstbetrachtung im Dialog, Februar 2020
In der Ausstellung „Norbert Schwontkowski – Some of My Secrets“ im Kunstmuseum Bonn.
Karg ist die erste Anmutung, reduziert die malerischen Mittel, aber auch konzentriert. Und jedes Bild erzählt eine Geschichte. Dass heißt, eigentlich fingen wir BetrachterInnen angesichts der Bilder an, eigene Geschichten zu erzählen. So waren wir in einem assoziierten Paris unterwegs, um den Tunnelblick der Pendler angesichts riesiger Quarze als surreale Erzählung zu diagnostizieren.
Oder die eigenen Erlebnissen auf den Autobahnen Belgiens mit der unwirklichen Szenerie nächtlicher Illumination. Ja, da kam sogar der Steven Spielberg-Film „Das Duell“ ins Spiel, und danach bei einem weitern Bild Franz Kafka und Gregor Samsa. Aber auch der melancholische Blick auf unser mehr oder weniger langes Erdendasein war dem Maler Norbert Schwontkoski ein kleines Bildchen wert.
Melancholie und Humor sind die wichtigsten Zutaten dieser eigenartig stimmungshaltigen Malerei. Mit dem Humor entlockt er uns ein erstes Auflachen und hat uns schon hereingezogen in seine Bilder. Dann wird das Lachen brüchig, wie die Bildoberflächen, geht es in die Tiefe, hinein in die Malschichten, hinein in eine ganz eigene Daseinsbeschreibung.
Es war – da waren wir uns einig – eine wirkliche Entdeckung, das Werk von Norbert Schwontkowski.
Links:
https://www.kunstmuseum-bonn.de/nocache/ausstellungen/vorschau/info/norbert-schwontkowski-3907/
https://www.choices.de/norbert-schwontkowski-im-bonner-kunstmuseum
https://www.wz.de/kultur/norbert-schwontkowski-retrospektive-in-bonner-kunstmuseum_aid-47256183
https://www.kunsthalle-bremen.de/de/sb-page/kunsthalle-bremen/presse/schwontkowski-2020-p