Kunstbetrachtung im Dialog
Samstag, 30. November 2024 – In der Ausstellung „Bruno Goller: Retrospektive 1922-1992“ im Kunstmuseum Bonn.
11:30 bis 13:00 Uhr
Kosten: € 16,50 pro Person zzgl. Museumseintritt
Anmeldungen ab sofort – Sie erhalten eine Anmeldebestätigung
Stichwort „Goller“ bitte auf dem Anmeldeformular angeben
AnmeldeformularTreffpunkt: kurz vor 11:30 Uhr im Kassenbereich des Museums
Bruno Goller, Die Hand, 1966
Dauerleihgabe des Bundesverwaltungsamtes Köln
aus dem Ankündigungstext des Museums:
Lange hat man die Malereigeschichte des 20. Jahrhunderts als Konkurrenzkampf von Schulen und Stilen gedeutet und dabei übersehen, wie bestimmend gerade die Außenseiter für die Entwicklung der Kunst sein können. Zur Gruppe dieser eigenwilligen Einzelgänger gehört – trotz mancher Parallelen die sein Schaffen zur Kunst des Surrealismus und zur neuen Sachlichkeit aufweist – auch Bruno Goller. 1901 in Gummersbach geboren und seit 1927 dauerhaft in Düsseldorf ansässig, entfaltet er in über siebzig Schaffensjahren eine magische Bildwelt, die, im Kontrast zur großen Zeitströmung der Abstraktion, von einem klaren Bekenntnis zur Gegenständlichkeit geprägt ist. Wir erkennen Häuser, Uhren, Hüte, Rosen, Schirme, Mäntel und, nicht zuletzt, Frauen, die in aller Regel typisiert und streng formalisiert wiedergegeben werden. Wenn auch gelegentlich Männer in seinen Gemälden auftauchen, so sind es doch die Frauen, die im Zentrum seiner Kunst stehen. In ihrer idolhaften Präsenz sind sie jedoch so wenig greifbar und ausdeutbar wie all die Gegenstände von denen sie umgeben sind. Welche tiefere Bedeutung führt all die Dinge im Bild zusammen? Sicher sind assoziative Verknüpfungen des Bildinventars punktuell möglich, doch sperren sich Gollers Gemälde gegen eine eindeutige Lesbarkeit. Sie verweigern sich letzten Endes dem Zugriff der Interpret:innen und gewinnen gerade daraus ihre Strahlkraft: die Magie des Rätselhaften.
Auf einen anregenden Austausch freuen sich
Olaf Mextorf + Judith Graefe