Kunstbetrachtung im Dialog, August 2021

 

Im Arp Museum Bahnhof Rolandseck in der Ausstellung „Rodin / Arp“ in privatem Auftrag.

 

Hans Arp (1886–1966) und Auguste Rodin (1840–1917) haben die Bildhauerkunst entscheidend verändert.

Bereits Rodin machte sich auf den Weg in die Abstraktion, arbeitete mit der Fragmentierung seiner Figuren, zeigte ihre Fragilität und Versehrtheit. Er gelangte zu spannungsvoll-expressiven Formfindungen, die bereits den jungen Hans Arp faszinierten und zum Nachdenken über eine neue Formensprache anregt.

Mensch und Naturbeobachtung, Emotion und Metamorphose sind Grundbegriffe der beiden Bildhauer, die  anhand einer Reihe von Werken in der Ausstellung eindringlich erfahrbar werden. Genau wie Rodin geht auch Arp von der Naturbeobachtung aus, von den ihr innewohnenden Gesetzmäßigkeiten. Es ist faszinierend zu sehen und zu entdecken, dass bei allen formensprachlichen Unterschieden beide Künstler eine ganze Reihe verwandter Forderungen und übergeordnete bildkünstlerische Prinzipien verbindet, die der Jüngere konsequenterweise in die Abstraktion führt.

Foto: Josef Bienentreu