Themenreihe, März – August 2010

 

Eine Kooperation mit der Theatergemeinde Köln im Museum Ludwig und dem Wallraf-Richartz-Museum.

 

 

Zwei große Themen werden diese Kunst-Seminar bestimmen: die Landschaft und das Künstler-Selbstporträt. Legt die Landschaftsmalerei Zeugnis ab von einer sich Schritt für Schritt verändernden Sicht von Welt, sprengt dabei Grenzen und weitet die Vorstellungskraft, so verweist das Künstlerbildnis in der Gegenbewegung auf ein Inneres, auf ein sich wandelndes Selbstbewußtsein. Von dieser eindringlichen Auseinandersetzung mit der eigenen Person, mit Physiognomie, Rang und Rolle zeugen beispielsweise die vielen Selbstbildnisse von Dürer, Rembrandt oder Liebermann.

Seit der Renaissance setzt sich der selbstbewusste Künstler häufig selbst ein Denkmal, versteht er sich doch längst nicht mehr nur als bloßer Handwerker, sondern sieht sich auf Augenhöhe mit den Philosophen, Literaten und Wissenschaftlern seiner Zeit. Aber genügt ein Blick in den Spiegel, um das Gegenüber zu erfassen?

Wie tritt der Künstler seinem Publikum entgegen? Welche Persönlichkeiten stecken hinter den Künstlern, die uns zuweilen zweifelnd, selbstgerecht, arrogant, spöttisch, leidend oder schüchtern anblicken? Oder schlüpfen diese Künstler vielmehr in eine Rolle, die der Zeit entspricht? Welche Rolle kann das sein und wie sehen sich die Künstler heute? Wann treten Künstlerinnen aus der Anonymität heraus und verweisen wie ihre männlichen Kollegen auf ihre Könnerschaft? Fragen, die zeigen, dass die Geschichte des Künstler-Selbstporträts zu einer der spannendsten Facetten der Bildnismalerei gehört.

Doch wie sehen die großen Künstlerpersönlichkeiten eigentlich die Welt in der sie leben: Natur, Landschaft, Umwelt? Für uns Westeuropäer mag das Erleben und Geniessen von Landschaft und Natur (noch) eine Selbstverständlichkeit sein. Vergessen sind die Zeiten, in denen Natur Bedrohung war, fremd und oft lebensfeindlich. Wie der Blick auf das Selbst, so wandelt sich auch der Blick auf die Natur, entwickelt sich ein differenziertes Bild – von der befriedeten Kulturlandschaft der Toskana über die idealen Weltlandschaften der Niederländer bis zu den impressionistischen Sehnsuchtsorten gestresster Großstädter.

Mit gewohnt entschleunigtem Blick machen wir uns auf die Motivrecherchen. Lernen Sie dabei die Entwicklung der Landschafts- und Porträtmalerei aus eigener Anschauung kennen und gehen dabei auf Reisen, hinaus in die Welt der Kunst und hinein in die eigene Vorstellungswelt.

 

Links:

https://theatergemeinde-koeln.de/

http://www.wallraf.museum/das-museum/geschichte/fondation-corboud/

http://www.museum-ludwig.de/de/sammlung.html