Themenreihe, Februar – April 2014

 

Kunstseminar in der Bundeskunsthalle, dem Kunstmuseum Bonn und dem Max Ernst Museum in Brühl.

 

Katalog 1914 Die Avantgarden im Kampf, SnoeckDer Begriff Avantgarde stammt ursprünglich aus dem Sprachschatz des französischen Militärs und bezeichnet die Vorhut, also denjenigen Truppenteil, der als erster vorrückt und somit zuerst Feindberührung hat. Wir hingegen verwenden den Begriff heute meist für künstlerische Bewegungen, die sich stark an der Idee des Fortschritts orientieren und sich durch besondere Radikalität gegenüber vorherrschenden ästhetischen Normen auszeichnen. Diesen bild- und wirkungsmächtigen Strömungen möchten wir uns gemeinsam mit Ihnen in der ersten Jahreshälfte 2014 widmen.

Wie sehr beide Begriffe dramatischerweise in Deckung gebracht wurden, ließ sich in der Ausstellung „1914 – Die Avantgarden im Kampf“ in der Bundeskunsthalle beobachten, denn der erste Weltkrieg zerstörte das zunächst fruchtbare Zusammenspiel innovativer europäischer Kunstströmungen.

Wir untersuchten in der ersten Seminareinheit gemeinsam, welche Spuren der 1. Weltkrieg in den Werken der modernen Künstler hinterließen und welche neuen Einflüsse zu verzeichnen sind.

Bei unserem zweiten Treffen standen die sogenannten Rheinischen Expressionisten im Kunstmuseum Bonn im Fokus. Wer zu dieser Gruppe zählte und welche modernen Marketingstrategien August Macke verfolgte, um die Avantgarde im Rheinland zu verankern, war einer der Schwerpunkte dieser Betrachtungen.

Die dritte Seminareinheit hatte dann das Werk des großen Surrealisten Max Ernst zum Thema, das wir im eigens für sein Werk eingerichteten Museum in Brühl kennenlernten. Schwerpunkte unser dortigen Untersuchungen sind die „Histoire Naturelle“ (1926), sein Collage-Roman „Une semaine de bonté“ (1934) und die berühmten D-Paintings, die er für seine Frau Dorothea Tanning malte.

Unser viertes Treffen führte uns dann abermals in die Bundeskunsthalle, wo wir auf weltverändernde Ideen, gesellschaftliche Umbrüche und ästhetische Utopien treffen. In der Ausstellung „Kasimir Malewitsch und die russische Avantgarde“ näherten wir uns anhand ausgewählter, teilweise noch nie gezeigter Werke einer Kunst, deren Anspruch es war, sich auf alle Aspekte des materiellen, geistigen und spirituellen Lebens auszuweiten und so das gesellschaftliche Leben neu zu begründen. Damit ist dann auch die immer wiederkehrende Frage nach der Wirksamkeit von Kunst im individuellen wie im gesellschaftlichen Zusammenhang zu stellen.

 

Links zur Ausstellung:

http://www.bundeskunsthalle.de/ausstellungen/1914-die-avantgarden-im-kampf.html

http://www.bundeskunsthalle.de/ausstellungen/1914-die-avantgarden-im-kampf/katalog.html

https://www.snoeck.de/de/book/191/1914-Die-Avantgarden-im-Kampf

http://www.ksta.de/panorama/erster-weltkrieg-und-die-auswirkungen-auf-die-kunst,15189504,24931090.html

http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/persoenlichkeiten/M/Seiten/AugustMacke.aspx

http://der-expressionismus.de/expressionismus/rheinischer-expressionismus/

http://www.musee-orsay.fr/de/veranstaltungen/ausstellungen/im-musee-dorsay/ausstellungen-im-musee-dorsay-mehr-informationen/page/3/article/les-collages-de-max-ernst-20484.html?S=&cHash=d364e1ac71&print=1&no_cache=1&

http://www.artblogcologne.com/essay-geh-und-halte-den-progress-auf/

http://www.db-artmag.com/archiv/06/d/thema-avantgarde.html

http://www.theomag.de/25/wm1.htm