März 2016
Ja, ja! Es ist einmal wieder so weit. Kunst und Kultur rechnen sich nicht. Dieses Mal hat es die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG im Auftrag der „Gemeindeprüfungsanstalt NRW“ herausgefunden. Und dieses Mal geht es um Leverkusen, dessen Verschuldung in 2015 mit € 3323,- pro Kopf allerdings noch unter dem landesweiten Durchschnitt von € 3524,- pro Kopf lag.
Die vom Land NRW (!) beauftragte KPMG schlägt dennoch vor, das Museum Morsbroich zu schließen. Da lassen sich flugs € 778.450,- pro Jahr sparen. Hurra!
Und die Kunst? Ließe sich doch sicher auch noch versilbern… Auch das ja keine neue, aber doch eine immer wieder heiss diskutierte Idee.
Und überhaupt: Einsparungen im kulturellen Bereich! Da fällt mir doch der Dauerbrenner „Schließung der Kunst- und Museumsbibliothek Köln“ ein. Seinerzeit sollte diese einzigartige Institution wegrationalisiert werden – ein Vorschlag der Unternehmens- und Strategieberatung McKinsey im Auftrag der Stadt Köln (die ja mal Kulturhauptstadt Europas werden wollte!).
http://www.rp-online.de/kultur/museumsbibliothek-koeln-steht-vor-aufloesung-aid-1.80974
Es gab erhebliche Widerstände der Nutzer und siehe da: die KMB existiert immer noch! Bleibt nur zu hoffen, dass sich auch im Fall „Museum Morsbroich“ genug Widerstand auftut.
https://www.openpetition.de/petition/online/offene-petition-fuer-den-erhalt-des-museum-morsbroich
Waren Sie eigentlich schon in der aktuellen Ausstellung des Hauses? Nein? Vielleicht sollten wir – gewissermaßen mit „spontanem Blick“ – eine Solidaritäts-Exkursion in das gefährdete Haus unternehmen?
http://www.rundschau-online.de/kultur/museum-schloss-morsbroich–ausstellung—aufschlussreiche-raeume–interieur-als-portraet–23591910 http://www.ksta.de/region/leverkusen/stadt-leverkusen/–23519600
Schreiben Sie uns!
http://der-entschleunigte-blick.de/kontakt/
Olaf Mextorf, Bad Godesberg im März 2016