Der entschleunigte Blick nach vorn: Das Arp Museum im Dialog!, März 2022

 

In der Ausstellung „Das sind meine modernen Frauen. Tausche Monet gegen Paula Modersohn-Becker“ und dem historischen Bahnhofsgebäude.*

 

An dieser Stelle möchte wir Ihnen ein weiteres neues Format vorstellen: Der entschleunigte Blick nach vorn: Das Arp Museum im Dialog! ist in *enger Kooperation mit der Abteilung Kunstvermittlung des Arp Museums Bahnhof Rolandseck entstanden.

Anlaß für diese neue Reihe ist das 15jährige Jubiläum des Arp Museums, das wir mit dieser Reihe begleiten möchten. An jedem ersten Donnerstag im Monat werden wir zunächst einen entschleunigten Blick in die aktuellen Ausstellungen, bzw. die Architektur des Hauses werfen. Anschließend finden wir uns im Nordsaal des historischen Bahnhofs ein, wo wir – unterstützt durch eine Powerpoint-Präsentation – Aspekte unseres Rundgangs im Gespräch mit Ihnen vertiefen möchten.

Dieses Mal werden wir uns intensiv mit dem Werk und dem Selbstverständnis von Paul Modersohn-Becker befassen und freuen uns auf einen anregenden Dialog.

Es grüßen herzlich

Judith Graefe + Olaf Mextorf

aus dem Ankündigungstext des Museums:

Die Kunstkammer Rau bietet dieses Jahr ein Sammlungstreffen der besonderen Art. 20 Werke der Sammlung Rau für UNICEF treten in Dialog mit 35 Highlights der Sammlung Roselius der Museen Böttcherstrasse, Paula Modersohn-Becker Museum sowie vier weiteren Werken der Paula Modersohn-Becker Stiftung. Dem gesellt sich die Künstlerin Berlinde de Bruyckere mit drei markanten Arbeiten hinzu. So bildet sich ein energetisches Kraftfeld rund um die Ausnahmekünstlerin Paula Modersohn-Becker, der diese Schau zentral gewidmet ist. Wie unter einem Brennglas lassen sich an ihrem Beispiel bahnbrechende Veränderungen in der Gesellschaft und Kunst um 1900 beobachten. Entschlossen, ‚geradeaus malend’ verfolgte sie ihren Weg unbeirrt jeder Kritik – ein durchaus aktuelles ‚role model‘ für Frauen wie Männer bis in unsere Zeit.

Im Zentrum der Ausstellung stehen, neben bekannten Porträts, spektakuläre z. T. lebensgroße Aktdarstellungen Paula Modersohn-Beckers. Viele entstanden schon während ihres Studiums. Doch noch Jahre später griff sie immer wieder auf sie zurück und verarbeitete sie zu großen eindrucksvollen Leinwandbildern, die die natürliche Schönheit des Körpers feierten, die »große Einfachheit der Form«, wie sie es nannte.

Die Landschaften und Stillleben Paula Modersohn Beckers leben von der Kraft der Stille, die sie in der Weite der Moorlandschaft und in der alltäglichen Schönheit der Dinge fand. Daneben studierte sie intensiv die lichtvollen Gemälde der Spät-Impressionisten und Nabis. Insbesondere Maurice Denis war ein großer Impulsgeber für sie.

Einzigartig modern und richtungweisend ist die tiefe Verbundenheit der Malerin mit der Natur. Natürlichkeit war ihr oberstes Gebot – ob nun im Akt oder im Blick in die Landschaft. Nicht mahnend, sondern liebend suchte sie den Einklang und Gleichklang mit den Dingen und schilderte den Menschen als Teil der Natur, mit ihr verwoben und von ihr abhängig.