Vortrag
Montag, 28. April 2025 – VHS Duisbug, Steinsche Gasse 26.
18:00 bis 19:30 Uhr
Kosten: € 5,- pro Person
Anmeldungen demnächst unter:
Ist der Flaneur tatsächlich ein Anachronismus? Ist er Opfer der immerwährenden Beschleunigung, die sich heute mit digitaler Zuverlässigkeit regelmäßig verdoppelt? Nein, denn er ist nach wie vor Stellvertreter einer von Sehnsucht getriebenen Spezies, die in der Melancholie des Augenblicks zwischen Tragik und Alltäglichkeit, zwischen individueller Wahrnehmungsfähigkeit und Massenkonsum eine zutiefst menschliche Daseinsform erkennt und am Leben erhält.
Der zweite Teil der Flânerie führt uns nach Berlin. Auch in der preußischen Metropole waren etliche Maler in der Stadt unterwegs, um aufmerksame Blicke auf das Alltags- wie das Nachtleben zu werfen und ihre Impressionen in eindrücklichen Bildern festzuhalten. Von Ernst Ludwig Kirchners Straßenszenen über George Grosz’ bissige Bestandsaufnahmen der Gesellschaft bis zum damals Jungen Wilden Karl-Horst Hödicke werden wir mit Franz Hessel in der Tasche Streifzüge durch die Stadt unternehmen.
Olaf Mextorf