Kunstbetrachtung im Dialog, November 2025
In der Ausstellung „Seelenlandschaften: James Ensor – Claude Monet – Léon Spilliaert“ im Arp Museum Bahnhof Rolandseck.
Maurice Denis, Juli, 1892
© Arp Museum Bahnhof Rolandseck/Sammlung Rau für UNICEF, Foto: Peter Schälchli, Zürich
„Wenn ein Maler seine Zeit malen soll, soll er die Leidenschaften und die Seele dieser Zeit malen.“ Félicien Rops an Edmond Picard 1923
Das Arp Museum öffnet ein Fenster in die Kunstwelt Belgiens und stellt Meisterwerke aus der renommierten Sammlung The Phoebus Foundation aus Antwerpen vor. Unter dem Titel „Seelenlandschaften“ werden 55 Gemälde und Skulpturen vom Impressionismus bis zur Klassischen Moderne präsentiert.
Brüssel als pulsierendes Zentrum der Avantgarde im späten 19. Jahrhundert erwacht hier zum Leben. Belgische Künstler wie Léon Spilliaert, Théo Van Rysselberghe, George Minne und James Ensor pflegten einen intensiven Austausch mit ihren französischen Kollegen und fanden ganz eigene Ausprägungen der epochalen wie bahnbrechenden Kunstströmungen, die im Impressionismus, Symbolismus und Fauvismus gipfelten. Im Dialog mit Werken französischer Meister aus der Sammlung Rau für UNICEF von Claude Monet über Paul Signac bis Maurice Denis entsteht ein reger Austausch, der die gegenseitige Befruchtung der Kunstszenen lebendig macht. Die Ausstellung zeigt die Suche dieser Gruppe nach einem Existenzialismus, der tief in der menschlichen Seele verwurzelt ist und vom düsteren, teilweise bis ins Absurde gesteigerten Rausch des Fin de Siècle befeuert wurde.
weitere Museumsinformation:
Brüssel entwickelte sich im späten 19. Jahrhundert neben Paris zur schillernden Kunstmetropole und wurde Mittelpunkt eines aktiven Künstlernetzwerks, das die beiden Hauptstädte verband. Das innovative Flair der kosmopoliten, jungen, auch im Handel aufstrebenden Stadt brachte Menschen aus aller Welt zusammen, die von der Sogwirkung der Moderne angezogen waren. Künstler wie Théo van Rysselberghe, George Minne und James Ensor pflegten einen intensiven Austausch mit ihren französischen Kollegen und fanden ganz eigene Ausprägungen der epochalen wie bahnbrechenden Kunstströmungen, die im Impressionismus, Symbolismus und Fauvismus gipfelten.
Die Ausstellung beleuchtet ein zentrales Kapitel der Kunstgeschichte, das in dieser Intensität noch nie gezeigt wurde. Direktorin Dr. Wallner schlägt auch hier den Bogen zum Jahresthema Romantik im Arp Museum: „Im düsteren, teilweise bis ins absurde gesteigerten, Rausch des Fin de Siècle bildet sich in Brüssel eine eigene Kunstszene, die einen Existentialismus sucht, der tief in der menschlichen Seele verwurzelt ist“.
Erstmals in Deutschland präsentiert das Arp Museum Bahnhof Rolandseck Einblicke in die Phoebus Foundation, Antwerpen / Belgien (The Phoebus Foundation), die der Öffentlichkeit bisher nicht zugänglich ist. Die herausragende Sammlung enthält Spitzenwerke früher Avantgarde-Künstler. Die Ausstellung stellt diese Highlights der französischen Moderne aus der Sammlung Rau für UNICEF gegenüber.
Infos zur Ausstellung:
https://arpmuseum.org/ausstellungen/wechselausstellungen/vorschau/seelenlandschaften.html
https://www.monopol-magazin.de/shows/seelenlandschaften-james-ensor-claude-monet-leon-spilliaert