Atelierbesuche, Februar – Juni 2009

 

Eine Kooperation mit den beteiligten Künstlern und der Galerie Schneider – Zeitgenössische Kunst in Bonn – Bad Godesberg.

 

 

Ausgehend von einer Präsentation zeichnerischer Arbeiten der Künstlerin Petra Siering in den Räumlichkeiten der Theatergemeinde Bonn möchten wir Ihnen Anfang 2009 die Möglichkeit einer weitergehenden Auseinandersetzung mit ihrem Werk in Form eines Atelierbesuchs bieten.

Vor Ort werden wir gemeinsam mit der Künstlerin einen umfassenden Überblick über ihre künstlerische Position gewinnen, die auch ganz wesentlich durch ihre plastischen Arbeiten bestimmt wird. Im Gespräch und in der praktischen Anschauung werden wir Ihre Sicht- und Arbeitsweise kennenlernen, werden eigene Beobachtungen machen, beschreiben, Eindrücke sammeln. Ein ergänzender Rundgang im Aussenbereich des Ateliers, wo eine Vielzahl ihrer plastischen Arbeiten zu sehen ist, wird dabei zum Vergleich mit dem zeichnerischen Werk herausfordern.

Mit unserem Besuch bei Petra Siering starten wir eine Reihe, die Sie mit unterschiedlichen künstlerischen Postionen zeitgenössischer Kunst bekannt machen möchte. Der Atelierbesuch – so unsere, aus eigener Erfahrung abgeleitete Einschätzung – bietet dabei nicht zuletzt aufgrund der ganz eigenen Atmosphäre eine besonders intensive Möglichkeit der Kunstbetrachtung. Was unsere Atelierbesuche zu einem besonderen Format macht, ist die zeitliche, für unsere Betrachtungsweise wesentliche Dimension.

Wir haben die Veranstaltung auf gut drei Stunden ausgelegt, um so dem entschleunigten Blick, dem ruhigen Hinschauen, dem Wirksam-werden-lassen und natürlich dem Austausch untereinander den notwendigen zeitlichen Rahmen zu geben. Es wird sicher ein in viele Richtungen erweiterbares Wahrnehmungs-Experiment, weshalb wir auf Ihre Neugier, Ihr Interesse und Ihre Teilnahme hoffen.

„farbetonspiegelglanz“ – unter diesem Titel sind noch bis zum 19. März neue Arbeiten von Raymund Kaiser in der Galerie Michael Schneider in Bonn-Bad Godesberg zu sehen. Wir nehmen diese Ausstellung zum Anlass unserer Reihe Atelierbesuche fortzusetzen um Werk und Arbeitsweise von Raymund Kaiser genauer zu betrachten. Vor Ort, im Atelier, werden wir gemeinsam mit dem Künstler einen Einstieg in das interesante Werk finden und über seine künstlerische Position sprechen. Wir haben uns vorgenommen, ohne Zeitdruck, ruhig und konzentriert hinzuschauen, um die Arbeiten wirken zu lassen. Im begleitenden Gespräch mit dem Künstler, aber auch im Austausch untereinander lassen sich dabei ganz neue Seh-Erfahrungen formulieren. Bereits unser erster Besuch im Atelier von Petra Siering hat gezeigt, dass unser Wahrnehmungs-Experiment gelingen kann und sicher noch in viele Richtungen erweiterbar ist.

„Steinbildhauer – Das klingt nach harter Arbeit, – nach Handwerk. Wenn ich Josef Wolf begrüße, ihn umarme, spüre ich den Handwerker in ihm. Den, der sein schweres Material bis heute aus den Steinbrüchen bei Weibern in der Eifel heranschafft, es mit dem mobilen Portalkram auflädt, bewegt, ablädt und wieder bewegt, um es zu lagern, und schließlich – vielleicht – auch zu bearbeiten und dabei immer und immer wieder zu bewegen; potentiell in seinem Kopf, auf der Grundlage von Erfahrung, und tatsächlich im Raum. Die Bewegung ist wohl notwendig, denn vor dem Handwerk und als künstlerisches Ergebnis seines Tuns steht nicht die Schwere, sondern die Leichtigket; oder hat das Sehen ein Gewicht.“

Was Stefan Kraus – seit 2008 Direktor von Kolumba, dem Kunstmuseum des Erzbistums Köln – hier formuliert, bringt uns auf die Spur des Werkes von Josef Wolf, gibt einen ersten Eindruck seiner vielfältigen Tätigkeit. Am Samstag, den 25. April möchten wir Ihnen vor Ort, im Atelier des Künstlers, sein Werk, seine künstlerische Position und die vielgestaltige Arbeitsweise vorstellen. Im begleitenden Gespräch mit dem Künstler, aber auch im Austausch untereinander lassen sich dabei ganz neue Seh-Erfahrungen formulieren.

Ein letztes Mal vor der Sommerpause möchten wir Ihnen einen weiteren Atelierbesuch anbieten. Dieses Mal geht es nach Köln-Sülz zu Friedhelm Falke. Seine Malerei oszilliert zwischen malerischen (Farb-)Raumbeschreibungen und energiegeladenem Farbexperiment. Wie gewohnt werden wir uns die Zeit zur ruhigen Betrachtung nehmen, werden uns im Gespräch mit dem Künstler und im Austausch untereinander seiner künstlerischen Position nähern. Ein weiteres Mal dürfen wir gespannt sein, wie unsere Seherfahrung auf dieses Sehabenteuer reagiert.

Der entschleunigte Blick, das ruhige und konzentrierte Hinschauen also, hat sich dabei als die richtige Methode erwiesen, um die unterschiedlichsten Arbeiten wirksam werden zu lassen. Daher können wir unser Wahrnehmungs-Experiment an dieser Stelle schon als gelungen bezeichnen und hoffe ein weiteres Mal auf Ihre Neugier, Ihr Interesse und Ihre Teilnahme. Mit unserem Besuch bei Friedhelm Falke endet das 1. Halbjahr 2009, in dem wir ganz verschiedene Künstler-persönlichkeiten, künstlerische Ansätze und verschiedene Kunstgattungen kennenlernen konnten. Deshalb an dieser Stelle nochmals Dank an die Künstler, die sich als die besten Vermittler ihrer Kunst herausgestellt haben. Sie waren bereit, im Gespräch ihre Sachkenntnis, ihre Sehweise und ihre künstlerische Vision vorzustellen. Ein weiterer herzlicher Dank geht an die Galerie Michael Schneider, ohne deren Unterstützung und Vermittlung die Atelierbesuche nicht hätten stattfinden können.

 

Links:

http://www.petrasiering.de/

http://www.raymundkaiser.de/

https://josefwolf.info/

http://www.friedhelmfalke.de/friedhelmfalke/home.html