Kunstbetrachtung im Dialog, April 2024

 

In der Ausstellung „in Farben“ in der artothek – Raum für junge Kunst der Stadt Köln in privatem Auftrag.

 

Kaum hatten wir uns zur Kunstbetrachtung niedergelassen, da gab es schon erste Sympathiebekundungen. Bei der einen Teilnehmerin waren es die signalhaften Arbeiten von Winfried Gaul, deren Farbigkeit sofort ansprach, bei einem anderen die raumbildenden Konstruktionen von Kaspar Thomas Lenk, dessen Farbkombination Silber-Pink besonders in der Dreierkonstallation der Hängung gefiel.

Überhaupt fand das von Astrid Bardenheuer erstellte und umgesetzte kuratorische Konzept viel Zuspruch, weil es zum einen verschiedene Aspekte im Werk der Einzelkünstler aufzeigte und zum anderen die Unterschiede zwischen den verschiedenen künstlerischen Positionen erhellte, ob das die farblichen Lichtinszenierungen von Rupprecht Geiger oder die kaum merklich pulsierenden Arbeiten von Lothar Quinte waren.

Dass die Ausstellung Farbe als Thema hatte, gab der gesamten Präsentation mit Exponaten der 1960er und 1970er den spannungsvollen Bogen. Im regen Austausch wurde dieses Konzept diskutiert und nachvollzogen. Die überschaubare Anzahl von Exponaten, die schöne Räumlichkeit der Kölner Artothek und die Anregungen und Zusatzinformationen von Astrid Bardenheuer – an die, ebenso wie an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, an dieser Stelle noch einmal mein ausdrücklicher Dank geht –  machten den Besuch in der artothek zu einem besonderen Kunsterlebnis.

Mit Vorfreude auf kommende Veranstaltungen in der artothek grüßt

Olaf Mextorf

 

aus dem Ankündigungstext der artothek:

„Ich möchte etwas mit Farben.“ hören wir immer wieder von Besucherinnen und Besuchern, die sich in der artothek Kunst ausleihen möchten. Sie formulieren damit ihr Bedürfnis nach positiven, lebensfrohen Impulsen für ihren Alltag. Trist sind die farbstarken Siebdrucke sicher nicht, die sich unter anderen großartigen Werken im Bestand der artothek dafür anbieten.

Leuchtende, geometrische Bildkonstruktionen in starken, kontrastierenden Farben wurden in den 1970er Jahren für die Sammlung der Kölner artothek angekauft. Günter Fruhtrunk, Winfred Gaul, Rupprecht Geiger, Georg Pfahler, Lothar Quinte, sind die bekanntesten Namen in dem Werkkonvolut, das erstmalig in dieser Form gezeigt wird und viel Farbpower in den Ausstellungsraum bringt.

Die satte Farbigkeit ist auch ein spezifisches Merkmal der Siebdrucktechnik, die ab den 1950er Jahren unter dem Begriff „Serigrafie“ in der europäischen Kunstszene Fuß fasst. Beeindruckt von der amerikanischen Pop Art und Hard Edge Malerei, experimentieren viele Künstler mit Farben, Formen, Linien und Flächen. Die damit verbundenen Wahrnehmungsphänomene werden dem Praxistest unterzogen und in zahlreichen Variationen durchgespielt. Die intensive Farbigkeit wird durch Kombination von kontrastreichen Farbwerten und außergewöhnliches Farbmaterial – Metallic- und Tagesleuchtfarben beispielsweise – so zum Strahlen gebracht, dass sich das Publikum kaum der energetisch positiven Wirkung entziehen kann.

 

link zur Ausstellung: https://www.museenkoeln.de/artothek/seite.aspx?s=1386

link zur artothek: https://www.museenkoeln.de/artothek/seite.aspx?s=542