Kunst auf dem Schirm, Oktober 2022

 

Zoom-Veranstaltung

 

Foto: Louvre Museum, CC0, via Wikimedia Commons

Im Oktober 1955 bricht ein neues Zeitalter an. Eine Göttin, „La Déesse“, tritt in Erscheinung. Und binnen Tagesfrist hat sie bereits 12.000 Verehrer. Sie alle sind ihrer einzigartigen Erscheinung, ihrer universellen Eleganz, ihrer Noblesse verfallen. Sie ist von so exotischer Schönheit, dass es scheint, als käme sie von einem anderen Stern.

 

Foto: Citroën Deutschland GmbH

 

Eine Diva also. Durch und durch. Doch nicht in Hollywood erlebt sie ihren Durchbruch, sondern auf dem Pariser Autosalon des Jahres 1955. Die Rede ist vom Citroën DS. Dieses Auto wird in mancherlei Hinsicht Geschichte schreiben. Bis zum heutigen Tage, an dem sich das automobile Zeitalter des Verbrenners dem Ende zuzuneigen scheint, ist die DS alias „La Déesse“ im Hauptberuf Designikone geblieben: wahrhaft göttlich und schön anzuschauen.

Was Flaminio Bertoni (1903-1964) als Gestalter im Gespann mit dem Konstrukteur André Lefèbre (1894-1964) hier geschaffen hat, ist und bleibt eine Sensation.

Und Filippo Tommaso Marinetti wusste es schon 1909. In seinem Manifest des Futurismus erklärte er, dass sich die Herrlichkeit der Welt um eine neue Schönheit bereichert hatte: die Schönheit der Geschwindigkeit. Ein Rennwagen, so schrieb er, ein aufheulendes Auto ist schöner als die Nike von Samothrake.

Und so kam es, dass Göttinnen nicht nur in der bildenden Kunst und aus Marmor, sondern auch in der angewandten Kunst auf vier Rädern und aus Blech in Erscheinung traten. Und dieser Erscheinung wollen wir uns bei der „Kunst auf dem Schirm“ von unterschiedlichen Standpunkten und unter verschiedenen Aspekten nähern. Wir sehen diese heutige Veranstaltung daher als Auftakt zum Thema „Automobilität,“ mit dem wir uns in einer lockeren Serie näher befassen möchten.

Die Motivation steckt naturgemäß in unseren eigenen Auto-Geschichten, durch die wir Teil der Erzählung vom automobilen Zeitalter geworden sind, denn unsere ersten Autos waren, nein: sind Designikonen, deren Form, Charakter und Gestalt sicher nicht nur uns glücklich gemacht haben: VW Käfer und Citroen 2CV, hierzulande besser bekannt als „Ente.“ Davon und von vielen anderen Begebnissen, Erlebnissen und Beobachtungen möchten wir erzählen, berichten und uns mit Ihnen austauschen.

Darauf freuen sich und grüßen herzlich

Olaf Mextorf + Manfred Luckas

http://manfredluckas.de/